Operative Eingriffe gehören zum Alltag der dermatologischen Praxis. Sie umfassen ein breites Spektrum, das von diagnostischen Probe-Exzisionen (Biopsien) über kleinere Eingriffe, wie Inzisionen/Drainage (z.B. von Abszessen), Entfernung oberflächlicher Hauttumoren (mittels Kurretage, Dermabrasion, Kryotherapie, Elektrokaustik oder Exzision) bis hin zu ausgedehnten Operationen bei Tumoren - mit nachfolgender Hauttransplantation zur Defektdeckung - reicht. Auch kosmetische Verfahren, z.B. Haarverpflanzung oder Liposuktion werden von Dermatologen durchgeführt. Hinzu kommen phlebochirurgische Eingriffe („Varizen-stripping“) sowie Lymphknoten-Extirpationen, z.B. Sentinel-Lymph-Node-Dissektionen (SLND, Wächter-Lymphknoten-Operation) oder therapeutische Lymphonodektomien (TLND) bei der Frage nach Metastasierung von malignem Melanomen.
Im Folgenden werden die präoperative Vorbereitung sowie die einzelnen Verfahren kurz dargestellt. Für weitergehende Informationen zur genauen Operationstechnik verweisen wir auf Lehrbücher der Dermatochirugie.
Vor jedem operativen Eingriff ist eine ausführliche, für den Patienten (medizinischen Laien) verständliche, mündliche und schriftliche Aufklärung erforderlich; ein operativer Eingriff stellt ansonsten eine strafrechtlich zu ahnende Körperverletzung dar.
Im Rahmen der Aufklärung sollten folgende Punkte besprochen werden:
Vor jeder größeren Operation sollte eine genaue Anamnese mit Erfassung besonderer internistischer Risiken erfolgen (z.B. arterielle Hypertonie, Medikamente, Medikamentenunverträglichkeiten/Allergien, Gerinnungsstörungen, Durchblutungsstörungen (chronisch venöse Insuffizienz, periphere arterielle Verschlusskrankheit, Diabetes mellitus, Neuropathien, Lähmungen), Immunsuppression, infektiöse Erkrankungen (Hepatitis, HIV, etc.) und entsprechende laborchemische Untersuchungen eingeleitet werden. Als Minimalanforderungen gelten die Bestimmung des Blutbildes und der Gerinnung.